„Bäume kann man alle auf die gleiche Höhe zurück schneiden. Deswegen sind sie noch lange nicht alle gleich“
Gerlinde Nyncke
Muss man Bäume schneiden? Diese Frage ist wirklich berechtigt. Und wie nicht anders zu erwarten, gehen die Meinungen in diesem Punkt ziemlich auseinander.
Grundsätzlich stellt jeder Schnitt für den Baum eine Wunde dar. Eine Wunde ist immer Eintrittspforte für Pathogene, also für Bakterien, Viren und/oder Pilze. Somit kann eine Schnittmaßnahme der Ausgangspunkt für eine Fäule sein. Allerdings gibt es bei den Bäumen durchaus Unterschiede. Bäume reagieren auf Verletzungen mit Abschottungen im Holzkörper. Bildlich gesprochen bauen sie Barrieren gegen alle Eindringlinge auf. Die einen können das gut, andere weniger. Schnittmaßnahmen beeinträchtigen die Photosyntheseleistung eines Baumes und vermindern das Einlagern von Reservestoffen. Zudem können sie den natürlichen Habitus, also die Wuchsform eines Baumes negativ verändern. Kurz gesagt: Schnittmaßnahmen sollten im Sinne der Bäume auf das notwendige Maß beschränkt sein und stets fachlich durchgeführt werden.
Das gilt natürlich auch für Obstbäume. Hier allerdings hat der Mensch durch Züchtung und Auslese dazu beigetragen, dass die Früchte immer größer wurden. Einhergehend mit diesen Maßnahmen muss auch dafür gesorgt werden, dass die Baumkronen durch die neue Qualität des Obstes nicht statisch überfordert werden. Was bedeutet, dass die Kronenausbildung der Obstbäume durch angepasste Schnittmaßnahmen auf die schwere Last vorbereitet und gelenkt wird. Dieser Prozess beginnt schon mit der Pflanzung und sollte den Baum (in verschiedenen zeitlichen Abständen) ein Leben lang begleiten. Das richtige Werkzeug und das know-how über Schnittechniken und -Reaktionen sind neben der praktischen Erfahrung und dem richtigen Zeitpunkt die Grundlagen der Obstbaumpflege.
Mein Angebot:
Übrigens: Schauen Sie doch mal in meinen Workshops vorbei! Dort finden Sie regelmäßig Termine für die Obstbaumpflege.
„Zu fällen einen schönen Baum, braucht's eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.“
Eugen Roth
Was kann beim Pflanzen eines Baumes so schwierig sein? Eine zumeist rhetorisch gestellte Frage, mit der sich man aber ernsthaft beschäftigen sollte. Denn die Pflanzung entscheidet über das Wohl und Wehe des Gehölzes im Garten oder auf der Wiese. Das ist nicht übertrieben – ein wurzelnackter Obstbaum kämpft beispielsweise im Jahr der Pflanzung sprichwörtlich um sein Leben. Immerhin hat er bis zu 70 Prozent seiner Wurzeln in der Baumschule gelassen! Da ist es bei weitem nicht damit getan, ein Loch zu graben, den Baum hineinzustellen und wieder zuzuschütten. Das kann in manchen Fällen gutgehen – meistens ist die Mission in dieser Form aber zum Scheitern verurteilt.
Schon im Vorfeld ist es deshalb angebracht, sich Gedanken zu machen. Da geht es dann darum, welchen Baum ich überhaupt pflanzen will – und welche Ansprüche das Gehölz hat. Wie groß kann/darf der Baum werden? Welche Pflege benötigt der Baum? Wann ist der beste Zeitpunkt? Und nicht zuletzt: darf ich den Baum auch dort pflanzen (Nachbarschaftsrecht!)?
Damit hört es aber nicht auf. Wie groß muss das Pflanzloch sein, welches Substrat wird verwendet?Größere Bäume müssen gestützt werden, oft ist dann ein Dreibock nötig, an dem die Gehölze fachgerecht angebunden werden müssen. Der Stamm braucht Schutz vor Frostrissen und Wildverbiss, der Obstbaum einen Pflanzschnitt und muss man eigentlich schon düngen? Nicht zu vergessen: auch bei Gehölzen gibt es enorme Qualitätsunterschiede, die man vor der Pflanzung erkennen muss – Ware aus dem Supermarkt scheidet da meist von vornherein aus.
Sprechen Sie mich an – damit auch Ihr Baum einen optimalen Start an seinem neuen Standort erhält!
Mein Angebot:
Fachgerechte Pflanzung inkl. Pflanzloch-Vorbereitung
Pflanzschnitt
Aufstellen von Dreibock und sicheres Anbinden
Erstellen eines Düngeplanes
anschließende fachgerechte Baumpflege
Das Veredeln von Obstbäumen ist ein altes Handwerk, das vorrangig dem Sortenerhalt dient. Durch die verschiedenen Techniken werden die Bäume vegetativ vermehrt, also geklont. Zumeist geschieht das, indem man einjährige Triebe, die sogenannten Edelreiser, auf Wurzelunterlagen aufbringt („aufpropft“). Der neue Baum wird auf diese Weise also exakt dieselben Früchte tragen. Durch Veredelung kann beispielsweise der geliebte, alte Apfelbaum reproduziert und nachgepflanzt werden, wenn dieser sich in der absterbenden Lebensphase befindet.
Gerne „rette“ ich Ihre Obstschätze oder veredele Ihre Bäume mit neuen Sorten um – sprechen Sie mich einfach an!
Übrigens: Das Veredeln von Obstbäumen ist auch für Laien zu erlernen. Allerdings sollten hierbei grundlegende baumbiologische und handwerkliche Kenntnisse vorhanden sein. Beides biete ich in theoretischen und praktischen Kursen an!
Mein Angebot:
Auftragsveredelung eigener/anderer Sorten als Kopulation oder Okulation zu Busch-, Spalier-, Halb- oder Hochstamm (Kern- und Steinobst)
Nachveredelung von Obstbäumen
Die Bäume auf der Wiese sind wie der Hopfen im Bier
Leider sind von den ursprünglich 20 Millionen Obstbäumen heute nur noch 5 Millionen vorhanden. Der Verlust von den ca. 15 Millionen Bäumen bedeutet auch einen Verlust von ca. 250.000 ha extensiv genutzter Grünlandflächen. Flächen, die sich durch Biodiversität und Artenreichtum auszeichnen und somit höchste ökologische Bedeutung haben. Deshalb hat die Bayerische Staatsregierung den Streuobstpakt auf den Weg gebracht. Dessen Ziel ist die Pflanzung von einer Million zusätzlicher Streuobstbäumen bis 2035. Übrigens: Die Pflanzungen inklusive Material und Arbeitsleistungen werden dabei aus dem Staatssäckel gefördert!
Eine Streuobstwiese anzulegen ist eine meiner Herzensangelegenheiten. Eine Streuobstwiese wertet nicht nur eine Fläche ökologisch auf - es ist einfach spannend zu beobachten, wie sich die Bäume entwickeln. Allerdings ist besonders in den ersten Jahren eine Pflege unerlässlich. Baumscheiben müssen freigehalten werden, es sollte in Trockenphasen gegossen werden und natürlich benötigen die jungen Bäume einen regelmäßigen Erziehungsschnitt. Darüber hinaus muss die Wiesenfläche vor Verbuschung geschützt und ein bis zweimal im Jahr gemäht werden.
Mein Angebot:
Beratung zur Sortenauswahl (alte Liebhabersorten oder neue Züchtungen)
Fluchten und Planen der Pflanzungen
Fachgerechte Pflanzung unter Berücksichtigung des Platzbedarfs
Baumpflegevertrag (Düngen, Baumscheibe freihalten etc.)
Jeder Baumeigentümer haftet für die Verkehrssicherheit seiner Bäume. Verkehrssicher bedeutet, dass von einem Baum keine Gefahr für Dritte ausgeht. Dies gilt auch für Privatleute und demzufolge für Bäume in Privatgärten. Eigentümer müssen handeln, wenn der Baum augenscheinlich krank ist. Totäste, Pilzfruchtkörper und Faulstellen sind Anzeichen, die auch Laien erkennen können.
Bäume an öffentlichen Stellen hingegen müssen regelmäßig kontrolliert werden. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, haftet für Schäden, die durch den Baum verursacht werden. Unter Umständen drohen ihm Schadensersatz- und Schmerzensgeldzahlungen bis hin zu Geld- und Freiheitsstrafen.
Als FLL-zertifizierter Baumkontrolleur verfüge ich über das entsprechende Fachwissen, Art und Umfang von Schäden am Baum zu erkennen um beurteilen zu können, ob weiterer Handlungsbedarf besteht.
Mein Angebot: